Interview mit Patrick Bronner : ChatGPT wird die Lernkultur grundlegend verändern
Anfangs habe ich ChatGPT lehrerzentriert im Unterricht eingesetzt und vorgeführt. Neuerdings, seit Firmen in Deutschland datenschutzkonforme Zugänge über eine API-Schnittstelle für den Einsatz im Unterricht anbieten, können sich die Schülerinnen und Schüler über einen QR-Code einloggen und einen Arbeitsauftrag auf ihrem Tablet ausführen. Diese neue Möglichkeit ist wirklich großartig, denn ich kann ChatGPT personalisiert einsetzen und die Schülerinnen und Schüler von einer passiven zu einer aktiven Arbeit mit künstlicher Intelligenz (KI) bringen. Bei einer Google-Suche ist das ja so: Fast jeder Schüler hat das gleiche Suchergebnis, bei KI-Tools kommen ganz unterschiedliche Texte und Bilder heraus – und diese Ergebnisse müssen anschließend bewertet werden. Deshalb ist der zweite Schritt ganz wichtig: Stimmt das alles? Was ist falsch, wo muss ich noch einmal nachschauen? Gerade in der Mathematik gibt es bei ChatGPT manchmal noch ziemlich falsche Antworten. Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen, KI nicht als Copy-and-paste-Anwendung, sondern als Inspirationsmaschine zu nutzen.