AfD-Überläufer in Thüringen :
Herzlich willkommen in der SPD

Von Claus Peter Müller, Erfurt
Lesezeit: 5 Min.
Der frühere AfD-Politiker Oskar Helmerich sorgt in der SPD für Streit.
Die thüringische Landtagsfraktion nimmt nach kontroversen Debatten einen früheren AfD-Abgeordneten auf. Und zeigt dabei auch, wie ratlos die Partei ist.
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Mit Tränen in den Augen kommt die junge SPD-Abgeordnete Diana Lehmann aus dem Sitzungssaal ihrer Fraktion im Thüringer Landtag, als sich ihr Fraktionsvorsitzender Matthias Hey am Mittwochmittag neben einer Stellwand mit weißer Schrift auf rotem Grund postiert. „SPD. Herzlich willkommen!“ steht dort. „Na, das passt ja“, sagt Hey, um dann zu verkünden: Nach einer engagierten Debatte nehme seine Fraktion den früheren AfD-Abgeordneten Oskar Helmerich in ihre Reihen auf. Die Entscheidung sei mehrheitlich mit acht Ja-Stimmen gegen zwei Nein-Stimmen bei einer „Nichtbeteiligung“ gefallen. Helmerich habe erklärt, dass er nicht mehr hinter den Zielen der AfD stehe und eigentlich auch nicht hinter diesen gestanden habe. Er bekenne sich zum rot-rot-grünen Koalitionsvertrag und erwäge auch, in die SPD einzutreten. Austritte aus der Fraktion wegen dieses Eintritts, sagte Hey der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, erwarte er nicht. Diana Lehmann will sich indes nicht äußern.

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