Fünf Jahre Arabellion : Der Geist der Revolution

Mit der Selbstverbrennung eines Obsthändlers im tunesischen Sidi Bouzid begann vor fünf Jahren die Arabellion. Für die meisten Menschen im Land hat sich kaum etwas zum Besseren verändert – und das hat Folgen. Ein Besuch.
Vor der großen Moschee, wo alles begann, scheint die Morgensonne auf die Straße. Es sind wenige Grad über null, und die Menschen in Sidi Bouzid schlurfen mit hochgezogenen Schultern fröstelnd den Bürgersteig an der ockerfarbenen Moscheemauer entlang. Sie tragen Jeans oder Jogginghosen und dünne Mäntel, manche haben nur Gummilatschen an. Auf der länglichen Verkehrsinsel, welche die Straße vom großen Boulevard trennt, hocken die fliegenden Händler auf Plastikkörben. Sie verkaufen billige Kleidungsstücke, Tee aus einem rostigen Pott, Plastikuhren oder Obst und Gemüse. Der Mandarinenverkäufer Imad Ben Beshir sagt, er stehe hier schon seit der Zeit vor der Revolution. Er habe das meiste mitbekommen von jenem Tag. Da drüben sei es gewesen, aber wie es genau begann, habe er nur am Rande mitbekommen.