Nach Israels Rückzug : Widerstand bis zur letzten Patrone
Auf den Fluren des Khalil-Suleiman-Krankenhauses in Dschenin drängen sich an diesem Morgen Dutzende Mütter , auf den Schößen kleine Jungen und Mädchen, auf den Gesichtern Spuren der Erschöpfung. Sie wollen zu Wissam Baker, Kinderarzt und Direktor der Klinik. „Mehr als zehn Tage mussten sie alle allein zurechtkommen. Solange die Israelis da waren, hat sich keiner getraut zu kommen“, sagt Baker. „Jetzt sind die Soldaten weg und die Menschen versuchen, alles nachzuholen. Es ist immer das Gleiche nach solchen Einsätzen: Die Geschäfte sind voll, unsere Wartezimmer sind voll.“ Der Krankenhausdirektor lehnt sich in seinem Sessel zurück und fährt sich über den grau gesprenkelten Schnurrbart. „Diese Militäroperationen sind jedes Mal eine Qual für die Leute“, sagt er dann. „Aber so schlimm wie dieses Mal war es lange nicht mehr.“
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