Großbritannien : Abgeordneter unter Vergewaltigungsverdacht

Wieder wird gegen einen Tory wegen sexuellen Missbrauchs ermittelt. Haben die Wähler das Recht, seinen Namen zu erfahren?
Wie verfährt man mit einem Abgeordneten, gegen den wegen Vergewaltigung ermittelt wird? Diese Frage bedrängt die Fraktionsführung der Tories, seit bekannt wurde, dass einer ihrer Parlamentarier am Dienstag festgenommen und am Mittwoch auf Kaution wieder freigelassen wurde. Die Polizei geht den Vorwürfen eines offenbar ebenfalls in der Politik beschäftigten Mannes nach, der Anzeige wegen Vergewaltigung, sexueller Nötigung und Amtsmissbrauch erstattet hat. Bislang entschied die Fraktionsführung, die Identität des Verdächtigen nicht preiszugeben – mit dem Argument, dies würde die Anonymität des Opfers gefährden. Stattdessen wurde der Verdächtige aufgefordert, einstweilen dem Parlament fernzubleiben, was den Tory-Abgeordneten Michael Fabricant zu dem offenbar lustig gemeinten Tweet verleitete, dass die konservativen Abgeordneten nun wohl schon deswegen vollzähliger als sonst im Unterhaus erscheinen würden.