Antisemitische Vorfälle :
London richtet Busverbindung zwischen jüdischen Vierteln ein

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Der Bus 310 fährt seit dieser Woche direkt zwischen Golders Green und Stamford Hill. (Symbolbild)
In Großbritannien wurden in der ersten Jahreshälfte so viele antisemitische Vorfälle registriert wie seit 40 Jahren nicht. Nun verbindet ein Direktbus zwei jüdische Viertel in London – um Juden vor Anfeindungen zu schützen.
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Angesichts einer Rekordzahl antisemitischer Vorfälle haben die Londoner Verkehrsbehörden eine direkte Buslinie zwischen zwei Stadtteilen mit besonders vielen jüdischen Bewohnern installiert. Der Bus 310 fährt in der britischen Hauptstadt seit dieser Woche direkt zwischen Golders Green und Stamford Hill. Zuvor hatte Londons Bürgermeister Sadiq Khan Berichte jüdischer Einwohner wiedergegeben, dass sie beim bisher nötigen Umsteigen beleidigt worden seien.

Er sei erschüttert von der Angst jüdischer Bürger vor dem Umsteigen, erklärte Khan. Die jüdische Gemeinde in London setze sich seit 16 Jahren für eine direkte Verkehrsanbindung zwischen Golders Green und Stamford Hill ein. Juden seien „verängstigt wegen der massiven Zunahme des Antisemitismus seit dem 7. Oktober letzten Jahres“, sagte der Bürgermeister im BBC-Radio mit Blick auf den Hamas-Angriff auf Israel an diesem Tag und den dadurch ausgelösten Gazakrieg.

Die neue Buslinie wurde von jüdischen Gruppen begrüßt. „In einer Zeit, in der unsere Gemeinschaft mit beispiellosem Antisemitismus konfrontiert ist, wird jede Maßnahme äußerst wertgeschätzt, die das Vertrauen jüdischer Menschen in die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel stärkt“, erklärte das London Jewish Forum.

In Großbritannien hat die Zahl antisemitischer Vorfälle in der ersten Hälfte dieses Jahres ein Rekordniveau erreicht. Der damit befasste Community Security Trust (CST) zählte von Januar bis Juni fast 2000 solcher Zwischenfälle – das war die höchste Sechsmonatszahl seit Beginn der Zählung vor 40 Jahren.

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