Flüchtlingsmarsch : Mexiko lässt Migranten aus Mittelamerika wieder einreisen

Rund 2000 Migranten haben zuvor größtenteils illegal die Grenze zwischen Guatemala und Mexiko überquert – teils auch über den Grenzfluss Suchiate. In den letzten Tagen kam es deshalb mehrfach zu Gewaltausbrüchen.
Erstmals seit mehreren Wochen hat Mexiko wieder Gruppen mittelamerikanischer Migranten über Guatemala legal einreisen lassen. Im Konsulat von Tecún Umán hätten die Menschen aus El Salvador ein Visum bekommen und seien jetzt in Mexiko, erklärte der zuständige Konsul Mauricio Ituarte laut der guatemaltekischen Tageszeitung „Prensa Libre“ am Mittwoch (Ortszeit). Die rund 500 Personen wollten in Mexiko Asyl beantragen.
In den vergangenen Tagen war es mehrfach zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Flüchtlingen an der Grenze gekommen. Ein Mann aus Honduras wurde getötet, Dutzende Menschen verletzt. Hunderte Migranten hatten versucht, durch den Grenzfluss Suchiate zu schwimmen. Immer mehr Mittelamerikaner machen sich derweil auf den Weg in Richtung Vereinigte Staaten. Sie fliehen vor Gewalt und Elend in ihren Heimatländern.
Die vor mehr als zwei Wochen in Honduras gestartete Gruppe mit mehr als 6000 Flüchtlingen erreichte nach einem weiteren mehrstündigen Fußmarsch die Stadt Juchitán im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca, wie die Tageszeitung „La Jornada“ berichtete. Das Rote Kreuz versorgte die erschöpften Menschen mit Lebensmitteln und behandelte sie medizinisch. Die Menschen hofften, dass Hilfsorganisationen oder die Regierung ihnen Busse zur Verfügung stellten, damit sie bis nach Mexiko-Stadt reisen könnten, erklärte Manuel Valenzuela, einer der Sprecher der Migranten.
Unterdessen formierte sich im mexikanischen Grenzort Tapachula eine zweite Gruppe aus 2000 Menschen, die größtenteils illegal die Grenze überquert hatten. Die Migranten wollen den gleichen Weg wie die erste Gruppe nehmen und hofften, sich in Mexiko-Stadt mit dieser zu vereinen.
Mit Blick auf die Ankündigung von Präsident Donald Trump, zusätzliche 5200 Soldaten zur Abschreckung an die Südgrenze zu Mexiko zu schicken, warnte „Save the Children“ die Vereinigten Staaten vor einer weiteren Militarisierung der Grenze. Die Geschäftsführerin der Kinderhilfsorganisation in den Vereinigten Staaten, Carolyn Miles, rief die amerikanischen Behörden auf, eine weitere Traumatisierung von verletzlichen Kindern unter allen Umständen zu vermeiden.