Nach Absetzung al Baschirs :
In Sudan liegen die Nerven blank

Von Thilo Thielke, Khartum
Lesezeit: 6 Min.
Zeichen des Protests: Demonstranten blockieren am Montag mit brennenden Reifen und Pflastersteinen die Zufahrt zum Armee-Hauptquartier in Khartum
Kämpfer der Militärjunta erschießen in Khartum friedliche Demonstranten. Nach der Absetzung Omar al Baschirs kämpfen beide Seiten um die Macht im Land.
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Es ist fünf Uhr am Montagmorgen, als die Kämpfer der Militärjunta in Khartum die Barrikaden stürmen und das Feuer eröffnen. Zu dieser Zeit sind nicht mehr allzu viele Demonstranten auf den Straßen, die zum Militärhauptquartier in der sudanesischen Hauptstadt führen. Minutenlang hallen die Salven aus Maschinengewehren durch die Straßen. Dutzende Demonstranten brechen von Schüssen getroffen zusammen, andere flüchten panisch. An den Ausgängen des Platzes stehen Polizeieinheiten, die sie niederknüppeln. Wer Glück hat, kann sich auf das Gelände von Krankenhäusern in der Nähe retten und sich dort verstecken. Es dauert nicht lange, dann ist das Gebiet um das Verteidigungsministerium und die Gebäude von Armee, Luftwaffe und Marine geräumt. Wenig später kursieren erste Bilder der Gewalt in den sozialen Netzwerken.

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