Paris : Kein Flüchtlingsheim ins Nobelviertel

Das 16. Arrondissement ist ein glamouröses Pariser Viertel, das für Glanz und Wohlstand steht. Fußballstars, Politiker und Unternehmer leben hier. Der geplante Bau eines Flüchtlingsheims führt nun aber zu zahlreichen Protesten.
Das XVI. Arrondissement ist nicht irgendein Stadtviertel von Paris. Fast zwei Jahrzehnte wurde es von einem Spross der Champagner-Dynastie Taittinger verwaltet. Bis heute klingt „le Seizième“ nach Champagner und Reichtum. Der Eiffelturm ist nicht weit, und im Westen grenzt das Arrondissement an die größte Grünfläche der Hauptstadt, den Stadtforst Bois de Boulogne. Der Fußballstar vom Pariser Club PSG, Zlatan Ibrahimovic, hat sich dort niedergelassen, Schlagersängerin Céline Dion eine Villa gekauft. Auch Frankreichs Milliardäre schätzen die Lage, der Telekomzar Xavier Niel, Medienfürst Vincent Bolloré und der Rüstungsunternehmer Arnaud Lagardère wohnen hier. Der durchschnittliche Immobilienpreis pro Quadratmeter liegt zwischen 8000 und 10.000 Euro. „Es ist wie eine Stadt auf dem Land“, schwärmte Carla Bruni kürzlich im „Journal du 16“. Sie und ihr Mann Nicolas Sarkozy liebten ihr Wohnviertel, „die Läden, die kleinen Gassen, die dörflichen Geräusche, den Gemüsehändler am Ende der Straße, die großen Bäume in der Avenue Mozart“. „Es ist sehr angenehm, hier zu flanieren, ohne festes Ziel“, sagte die frühere Première Dame.