Katalonien :
Puigdemont wieder in sein Exil in Belgien zurückgekehrt

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Journalisten erwarteten die Rückkehr Carles Puigdemonts vor seiner Residenz im Exil in Belgien.
Nach einem Blitzbesuch in Barcelona am Donnerstag gelang dem Führer der katalanischen Separatisten trotz eines Haftbefehls gegen ihn die Ausreise aus Spanien. Die spanische Justiz ist empört.
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Einen Tag nach seinem kurzen Auftritt in Barcelona und anschließendem Rätseln um seinen Verbleib ist der katalanische Unabhängigkeitsanführer Carles Puigdemont eigenen Angaben zufolge wieder in Belgien, wo er die meiste Zeit seines siebenjährigen Exils verbracht hat. Er sei nach „einigen extrem schwierigen Tagen“ nach Waterloo in der Nähe von Brüssel zurückgekehrt, erklärte Puigdemont am Freitagabend im Onlinedienst X.

Er habe „Tausende Kilometer in sehr wenigen Tagen“ zurückgelegt und müsse sich nun „ausruhen und verschnaufen“. Vertraute des früheren katalanischen Regionalpräsidenten hatten bereits am Donnerstagabend erklärt, dass dieser Spanien verlassen habe.

Ein spanischer Richter forderte derweil Erklärungen von der sozialistischen Regierung unter Ministerpräsident Pedro Sánchez in Madrid sowie von der Polizei, wie es Puigdemont am Donnerstag trotz eines Großaufgebots der Polizei in Barcelona gelingen konnte, nach einer Rede vor tausenden Anhängern im Zentrum der Stadt außer Landes zu fliehen. Gegen den katalanischen Unabhängigkeitsbefürworter liegt trotz einer Amnestie der Regierung in Madrid immer noch ein spanischer Haftbefehl wegen Veruntreuung öffentlicher Gelder vor.

Puigdemont war anlässlich der Wahl eines neuen Regionalpräsidenten nach Barcelona gereist. Dazu wurde am Donnerstag der Sozialist Salvador Illa gewählt – und damit erstmals seit 2010 in Katalonien ein Politiker, der nicht die Unabhängigkeit der wohlhabenden Region im Nordosten Spaniens anstrebt.

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