Frankfurter Zeitung 04.03.1919 :
Generalstreik: Exzesse und Plünderungen in Berlin

Lesezeit: 4 Min.
Straßenkampf am Brandenburger Tor im März 1919.
Die Spartakisten und der Arbeiterrat von Berlin fordern die Arbeiterschaft in der Stadt zum Streik auf. Das Vertrauen in die Regierung der deutschen Republik wankt.
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N Berlin, 4. März. (Priv.-Tel.) Soweit bisher Nachrichten vorliegen, war Berlin am heutigen frühen Morgen vollkommen ruhig. Die Straßen sind viel belebter als sonst, weil der gesamte Straßen- und Hochbahnverkehr eingestellt ist. Autos, Droschken und Gelegenheitsfuhrwerke der verschiedensten Art fahren in ziemlich großer Zahl. Der Vorortverkehr ruht bis jetzt noch nicht. Der Post- und Telegraphenverkehr funktioniert. Ebenso haben die großen Geschäfte geöffnet. Von militärischen Maßnahmen merkt man wenig. Am umfangreichsten sind die Absperrungen in der Umgebung des Reichsmarineamtes. In der vergangenen Nacht ist es an verschiedenen Stellen der Stadt zu schweren Pöbel-Exzessen gekommen und zwar, bevor irgendwie ein Einschreiten der Regierungstruppen stattgefunden hatte. Im Alexanderplatzviertel sind sämtliche Juwelen- und Goldwarenhandlungen ausgeplündert worden.
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