Maaßen will antreten : Noch ein Problem für die CDU

Hans-Georg Maaßen wäre ein steter Quell von Unruhe für die Unions-Fraktion. Für Parteichef Armin Laschet wird der Job nicht leichter.
Fährt jetzt der neue CDU-Vorsitzende Laschet nach Thüringen und versucht, die Wogen zu glätten? So wie es seine Vorgängerin vergeblich tat, als die Thüringer Parteifreunde mit Unterstützung der AfD den FDP-Mann Kemmerich ins Amt des Ministerpräsidenten wählten? Kramp-Karrenbauer kam politisch beschädigt aus Erfurt zurück. Laschet muss es nun nicht genauso ergehen, aber die Nachricht, dass Hans-Georg Maaßen in Südthüringen für den Bundestag kandidieren will, sollte ihn sorgenvoll stimmen.
Als hätte der CDU-Vorsitzende derzeit nicht schon genügend Gründe für unruhige Nächte, reiht sich dort ein Problem ans nächste. Der Bundestagsabgeordnete Hauptmann hatte Mandat und Parteimitgliedschaft niedergelegt, weil er in Aserbaidschan- und Masken-Deals verwickelt gewesen sein soll. Und ausgerechnet in seinem Wahlkreis will nun der 2018 in den Ruhestand versetzte ehemalige Verfassungsschutzpräsident Maaßen antreten. Der bewegt sich längst jenseits der Grenzen, die die Union für sich gezogen hat und auf denen sie auch bestehen sollte.
Maaßen wäre ein steter Quell der Unruhe in der Bundestagsfraktion, das muss man mit Blick auf seine Verlautbarungen annehmen. Über Aufbruch und Erneuerung zu reden ist nicht nur für Laschet deutlich leichter, als beides tatsächlich zu Wege zu bringen. Es gab den Versuch, eine Frau für den thüringischen Wahlkreis als Kandidatin zu gewinnen. Die Gefragten aber sagten alle ab.