Suche nach einem Endlager :
Gorleben ist überall

Jasper von Altenbockum
Ein Kommentar von
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Blick ins Erkundungsbergwerk Gorleben.

Grüne und Atomkraftgegner feiern den Triumph über Gorleben. Wenn es aber so undurchsichtig weitergeht, ist der Widerstand gegen die Endlagersuche programmiert.

Die Überraschung im Zwischenbericht der Bundesgesellschaft für Endlagerung ist nicht, was drinsteht, sondern das, was herausfällt: Gorleben. Dass der Salzstock so früh schon als ungeeignet aus der Endlagersuche ausscheidet, wird nicht nur die Geologen überraschen, die den Standort über Jahrzehnte für geeignet gehalten haben.

Es mag bessere Standorte in Deutschland geben. Es ist allerdings eine kühne Behauptung der Gesellschaft, das jetzt schon und zwar für 54 Prozent der Fläche der Bundesrepublik sagen zu können. Auf dieser Fläche verteilen sich die neunzig „Teilgebiete“, die zwar nicht annähernd so gut erkundet sind wie Gorleben, auf denen die Suche nun aber weitergehen soll.

Eine Ära geht damit zu Ende – eine neue hat begonnen, und die könnte mit hoher Wahrscheinlich so enden wie die alte. An Gorleben lässt sich schließlich ablesen, was getan werden muss, um ein Endlager zu verhindern. Kein Verfahren kann so hieb- und stichfest sein, dass es in der Atomfrage nicht zu erbittertem Widerstand kommen dürfte.

Ausgerechnet das technologiefreundliche Bayern steht jetzt an dessen vorderster Front, da so gut wie alle seiner schönen Landschaften betroffen sind. Drei Viertel der Landesfläche kommen vorläufig in Frage. Ministerpräsidenten Markus Söder steht plötzlich auf derselben Bühne wie die Naturschutzverbände und Atomkraftgegner, die kein gutes Haar an der „Intransparenz“ der neuen Endlagersuche lassen, ausgenommen natürlich die Undurchsichtigkeit, die zum Ende Gorlebens führte.

Auch in anderer Hinsicht haben sich die Fronten verschoben. Ironie der Geschichte ist die Rolle der Grünen. Die Kinder der militanten Atomproteste sind nun plötzlich die größten Treiber der Suche nach einem neuen Standort, in der Annahme, so Robert Habeck, dass das Endlager zugleich die letzte Ruhestätte der Atomkraft sein werde.

Zweifel daran, und seien es klimapolitische, beschleichen die Grünen nicht, auch nicht, dass ihr Gorleben-Triumph ein Pyrrhussieg sein könnte. Denn die Botschaft des Zwischenberichts zur nunmehr alles andere als „weißen Landkarte“ lautet eigentlich: Gorleben ist überall.

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