Wahlen in Hessen und Bayern :
Wann es die ersten Prognosen und Hochrechnungen gibt

Lesezeit: 2 Min.
Ein Mann in bayerischer Tracht betritt bei der Landtagswahl 2018 ein Wahllokal in Bayern.
Was versteht man eigentlich unter Hochrechnungen? Wie sie am Wahltag zustande kommen und was sie von Prognosen unterscheidet – ein Überblick.
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Wenn am 8. Oktober in Hessen und in Bayern ein neuer Landtag gewählt wird, gibt es bereits um 18 Uhr erste Zahlen, wie die Wahlberechtigten abgestimmt haben. Dabei schließen die Wahllokale erst um 18 Uhr. Woher kommen diese ersten Zahlen?

Die Hochrechnung ergibt sich aus einer repräsentativen Stichprobe, mit deren Hilfe sich das Gesamtergebnis recht zuverlässig voraussagen lässt. Vor der Hochrechnung gibt es eine Prognose, die um 18 Uhr veröffentlicht wird. Die ersten Hochrechnungen gibt es am 8. Oktober nach 18 Uhr.

Am Wahltag halten wir Sie in unseren Livetickern zur Wahl in Bayern und zur Hessen-Wahl auf dem Laufenden.

Wie die Prognose erstellt wird

Die Forschungsgruppe Wahlen erstellt Exit Polls. Dazu lassen sie Wähler in repräsentativen Bezirken ein zweites Mal abstimmen – freiwillig natürlich. Dabei ermittelt das Wahlforschungsinstitut auch Alter, Geschlecht und Beruf.

Die Ergebnisse werden stündlich ausgewertet, dürfen aber frühestens mit Schließung der Wahllokale veröffentlicht werden. Die erste ist die 18-Uhr-Prognose.

So wird die Hochrechnung ermittelt

Nach der Prognose kommen die Hochrechnungen, die ersten können schon ein paar Minuten nach 18 Uhr vorliegen. Das ist möglich, weil dieselben Menschen, die für die Forschungsgruppe Wahlen Nachwahlbefragungen durchführen, auch die Zwischenstände der amtlichen Auszählung vor Ort an das Institut melden. Die Ergebnisse werden dann für das ganze Land hochgerechnet.

Die Hochrechnungen werden ständig aktualisiert, sobald neue Teilergebnisse feststehen, und nähern sich so immer näher an das tatsächliche Ergebnis an.

Wann steht das Ergebnis fest?

Die Wahllokale schließen um 18 Uhr. Danach beginnen die Wahlhelfer damit, die Stimmen auszuzählen. Die Wahlvorstände übermitteln die Ergebnisse ihrer Bezirke dann an die Gemeinde. Diese sammelt die Ergebnisse für alle Stimmbezirke und aller Briefwahlvorstände und gibt sie an den Stimmkreisleiter weiter. Der Stimmkreisleiter sammelt die Ergebnisse all seiner Gemeinden ein und meldet das Ergebnis an den Landeswahlleiter.

Gemeldet werden die Anzahl der Stimmberechtigten, die Wahlbeteiligung, die gültigen und ungültigen Erst- bzw. Zweitstimmen. Die vorläufigen Ergebnisse der Stimmkreise werden ab 20 Uhr sukzessive veröffentlicht.

Haben alle Stimmkreise ihr vorläufiges Ergebnis übermittelt, verkündet der Landeswahleiter das vorläufige Endergebnis. Damit wird erst nach 24 Uhr gerechnet.

Mehr als zwei Wochen nach der Wahl, am 24. Oktober, steht das endgültige Wahlergebnis für Bayern fest. Hessen muss sich bis zum 27. Oktober 2023 gedulden.

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