Angriff gegen Soldaten : Was über den mutmaßlichen Anschlagsplan in Hof bekannt ist
Ermittler haben einen 27 Jahre alten Syrer wegen möglicher Anschlagspläne auf Bundeswehrsoldaten im oberfränkischen Hof festgenommen. Das teilte die Generalstaatsanwaltschaft München am Freitag mit. Es sei Haftbefehl gegen einen mutmaßlichen Anhänger einer islamistischen Ideologie erlassen worden, der Verdächtige sitze seit Freitag in Untersuchungshaft. Er wurde bereits am Donnerstag festgenommen.
Den Angaben zufolge hat sich der Beschuldigte vor wenigen Tagen zwei etwa 40 Zentimeter lange Macheten beschafft. „Mithilfe dieser Waffen plante er, in der Innenstadt von Hof insbesondere Soldaten der Bundeswehr, die dort ihre Mittagspause verbrächten, anzugreifen und möglichst viele von diesen zu töten“, hieß es von der Generalstaatsanwaltschaft München.
Zeugenhinweis aus dem Umfeld des Beschuldigten
Der Beschuldigte werde dringend verdächtigt, eine schwere staatsgefährdende Gewalttat vorbereitet zu haben. Er habe „Aufsehen erregen und in der Bevölkerung ein Gefühl der Verunsicherung hervorrufen“ wollen.
Laut Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat „ein Zeugenhinweis aus dem Umfeld des Beschuldigten“ die Ermittler auf die Spur des Syrers gebracht. Die Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus und die Kriminalpolizeiinspektion mit Zentralaufgaben Oberfranken ermitteln.
Ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft München sagte der F.A.Z., dass es aktuell keine Anhaltspunkte für eine konkret geplante Tatzeit gebe. Der Verdächtige habe die Tat nicht öffentlich angekündigt. Der Syrer sei im Oktober 2014 nach Deutschland eingereist und habe einen subsidiären Schutzstatus. Eine Abschiebung sei nicht geplant gewesen. Der Verdächtige habe keine Vorstrafen. Weitere Beschuldigte gebe es bislang nicht.
In Hof befindet sich die letzte verbliebene Bundeswehrkaserne in Oberfranken. Die Soldaten und zivilen Mitarbeiter der Oberfranken-Kaserne sind laut Bundeswehrangaben spezialisiert auf den Bereich der Überwachung und Nachrichtenbeschaffung.