Evangelische Kirche : Kurschus soll auf Bedford-Strohm folgen

Die westfälische Präses Annette Kurschus ist viel zurückhaltender als ihr Vorgänger. Trotzdem will das Kirchenparlament, dass sie künftig die EKD führt.
Alle sechs Jahre zelebriert der deutsche Protestantismus ein bemerkenswertes Ritual: die Wahl eines neuen EKD-Rats. Einerseits ein Fest innerkirchlicher Demokratie, das im Katholizismus schwerlich vorstellbar wäre. Bischöfe müssen sich vor Laien bewerben, und das Parlament darf sich aus einem breiten Tableau von Kandidaten seine neue Kirchenspitze zusammenstellen. Aber das Wahlverfahren ist finessenreich und birgt auch Tücken. Legendär ist die Ratswahl zu Ulm im Jahr 2009, als das Parlament tief in der Nacht gutgläubig angereiste Bewerber durchfallen ließ.