Chipfabrik in Magdeburg : Auferstanden aus Ruinen

Magdeburg hat harte Zeiten hinter sich: Bomben, Arbeitslosigkeit, Abwanderung. Der Pioniergeist ist aber nie erloschen. Eine Megainvestition von Intel könnte die Stadt nun nach vorne katapultieren.
Was die Stadt Magdeburg betrifft, neigt das Schicksal zu Extremen. Auf höchste Blüten ließ es schlimmste Verheerungen folgen. Ein Muster dieser wechselvollen Geschichte besteht darin, dass sich die Stadt, begünstigt von fruchtbaren Böden und einer verkehrsgünstigen Lage an der Elbe, von Rückschlägen wieder erholte und ihren Reichtum zurückerlangte, um dann genau wegen dieses Wohlstands zum Ziel vernichtender Angriffe zu werden. Im Dreißigjährigen Krieg war es der kaiserliche Feldherr Tilly, der die protestantische Hochburg mit einer Brutalität zerstörte, für die man das Wort „magdeburgisieren“ erfand. Im Zweiten Weltkrieg machte dann die große Rüstungsindustrie die Stadt zu einem der wichtigsten Ziele alliierter Bomber. Die Fotografien der Innenstadt nach ihrer Beräumung ähneln surrealistischen Gemälden. Eine weite Leere, eingesprenkelt die nackten Fassaden der alten Kirchen.
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