Monarchie Großbritannien : Der Herrscher ist nicht sein eigener Herr
Mit fast 75 Jahren hat Charles III. im Palast von Westminster zum ersten Mal auf dem großen Thron gesessen, auf dem der britische Monarch jedes Jahr Platz nimmt, um seine vornehmste Pflicht zu erfüllen: den Lords des Oberhauses und den „Gemeinen“, also den Abgeordneten des Unterhauses, die Macht zu verleihen, im Namen der Krone Gesetze zu beschließen und Entscheidungen zu treffen. Zu diesem Zweck verliest er eine Rede, deren formellen Text der Premierminister verfasst. Zwar war Charles im vergangenen Jahr schon anstelle seiner gebrechlichen Mutter Elisabeth an gleicher Stelle aufgetreten, aber da durfte er bloß den kleineren Thron nebenan benutzen, auf dem üblicherweise die königliche Gemahlin oder der Gemahl untergebracht wird; auch die Königskrone saß noch nicht auf seinem Kopf, sondern lag allein auf einem roten Samtkissen vor dem großen Throngestühl.
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