Pariser Friedenskonferenz 1919 : Für eine bessere Ordnung in Europa

Den Staatsmännern war in Paris schmerzlich bewusst, dass der Kongress sehr viel länger dauerte als erhofft. Aber wie die in Oxford lehrende Margaret MacMillan - übrigens eine Urenkelin von David Lloyd George - sehr schön herausschält, arbeiteten sie mit höchster Intensität.
Wenn ein - noch dazu preisgekröntes, überaus lesbares und höchst anschauliches - Buch erst 15 Jahre nach seinem Erscheinen in deutscher Übersetzung vorliegt, gibt es dafür sicher Gründe. Ist es der Stoff oder der Tenor? Der Friedensvertrag nach dem Ersten Weltkrieg bleibt in Deutschland bis heute ein Reizthema. Das (schulische) Erbe des „Dritten Reiches“ wirkt bis heute nach. Selbst ein relativ aufgeklärter Kopf wie Hans Magnus Enzensberger genierte sich nicht, in seinem 2008 geschriebenen „Hammerstein“ den Versailler Vertrag heftig zu verurteilen und „Demütigungen“ zu notieren.