Politische Bücher : Was wäre Giorgia Meloni ohne Silvio Berlusconi?

Michael Braun schildert kenntnisreich und unaufgeregt, wie Berlusconi zum Wegbereiter Giorgia Melonis wurde. Aber was eine „postfaschistische Demokratie“ ist, lässt er offen.
Die italienische Politik hat hierzulande keinen leichten Stand, jedenfalls wenn es um die Mittelstrecke geht, die Entwicklung der vergangenen drei Jahrzehnte seit dem Untergang des etablierten Parteiensystems Anfang der Neunzigerjahre, und nicht nur um Berlusconis Bunga-Bunga-Partys. Da bleibt die Zahl der deutschsprachigen Darstellungen im Gegensatz zur sonst schier unüberschaubaren Italienliteratur bescheiden. Schon allein deshalb ist es verdienstvoll, dass der langjährige Italienkorrespondent der „taz“, Michael Braun, in seinem neuen Buch die Zeitspanne „Von Berlusconi zu Meloni“ behandelt.