Dubai :
Sieben Sterne über dem Morgenland

Lesezeit: 9 Min.
Platon am Persischen Golf: das Atlantis-Resort auf der künstlichen Palme von Dubai.
Alle haben Angst vor dem Untergang, nur Dubai nicht. Dort hat man aus Untergegangenem jetzt sogar ein Hotel der Superlative errichtet: das Atlantis. Eine Besichtigung in vier Gängen mit viel Fisch und Champagner.
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Erster Gang

Vor uns liegen Ravioli, gefüllt mit Pilzen, bestreut mit Schnittlauch, hinter uns die haushohe Glasfront eines Riesenaquariums, gefüllt mit elf Millionen Litern Wasser, auf dem Boden beiläufig verstreut die Trümmer des mythischen Atlantis. Wir schauen mit pochendem Herzen und feuchten Lippen auf das duftende Teigtäschchen, und zwanzigtausend Fische in unserem Rücken scheinen genau dasselbe zu tun. Warum? Seit wann fressen Fische Pasta mit Pilzen? Dann beißen wir in die Ravioli - Heiligemariamuttergottesimhimmel, das gibt es doch gar nicht, das ist phantastisch, das ist gar kein Ravioli, sondern eine Gamba, zart wie der Morgentau! Was für ein wunderbares Kuckucksei hat uns der katalanische Drei-Sterne-Küchengott Santi Santamaría in seinem frisch eröffneten Dubaier Restaurant da ins Nest gelegt: ein Illusionskunststück, ein Sinnestäuschungsmeisterwerk und ganz nebenbei auch noch eine Haute-Cuisine-Metapher für die sphinxhafte Wüstenwunderstadt Dubai aus dem Fata-Morgana-Morgenland.

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