Megastadt Los Angeles :
Himmel und Hölle zugleich

Lesezeit: 10 Min.
Viel mehr als nur ein Schild: Die neun weißen Buchstaben auf dem Mount Lee stehen seit hundert Jahren für den Lebensstil und  die Sehnsüchte, die sich mit Hollywood verbinden.
Los Angeles ist alles auf einmal: Bevorzugte Heimat der Superreichen und der Obdachlosen - und wohl die einzige Stadt, in der man mit Filmfiguren Achterbahn und Radiomoderatoren Rad fahren kann.

Der augenscheinlichste Ort, um in Los Angeles’ Traumwelt einzutauchen, ist zugleich der schlechteste. Schon bevor wir an der Ecke Wilcox Avenue auf den Hollywood Boulevard stoßen, können wir ihn riechen. Streng, beißend, so als hätte ein ganzes Hunderudel seine Blasen auf den berühmten altrosa Terrazzosternen des Walk of Fame entleert. Unsere Nase hat uns nicht getrogen, nur dass es keine Hunde sind, die ihre Notdurft am Straßenrand verrichten. Es ist ein Obdachloser, der vor dem Eingang eines Souvenirshops vorübergehend Quartier bezogen hat. Auch ein kleiner Junge hält sich die Nase zu, als er die Autotür öffnet, um mit seiner Oma aus dem Porsche zu steigen. „Mein Gott, es stinkt“, ruft sie und bugsiert ihren Enkel schnell über die Straße in den Burgerladen.

Zugang zu allen FAZ+ Beiträgen
11,80 € jetzt nur 0,99 €

Jetzt Zugang 11,80 € für nur 0,99 € abonnieren?

  • Mit einem Klick online kündbar
  翻译: