1300 Tierarten untersucht :
So entstand der Winterschlaf

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Extremschläferin: Die Haselmaus überlebt Körpertemperaturen unter dem Gefrierpunkt.
Viele Vögel und Säuger halten Winterschlaf. Frankfurter Forscher haben untersucht, wie diese Fähigkeit in der Evolution entstand. Eine These zum Überleben der ersten Säugetiere vor 66 Millionen Jahren lässt sich nun nicht mehr halten.
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Wie entstand der Winterschlaf? Diese Frage hat sich ein Team unter Leitung von zwei Senckenberg-Forschern gestellt. Viele Säuger und Vögel können im Winter ihren Stoffwechsel stark reduzieren – einige tun das nur für maximal 24 Stunden, andere für Monate.

Die Biologen analysierten Daten von 1338 Vogel- und Säugetierarten. Wie sich zeigte, hat sich der Winterschlaf im Lauf der Evolution mehrfach entwickelt. Mal entstand die Fähigkeit, lange Ruhepausen einzulegen, aus der Fähigkeit, kurz den Stoffwechsel zu reduzieren, mal war es umgekehrt. Der Wechsel in den Energiesparmodus ist oft mit einer geringen Körpergröße, nächtlicher Aktivität sowie einem Lebensraum mit geringem Nahrungsangebot und saisonal stark schwankenden Temperaturen verbunden. Kleine Tiere haben es leichter, den Kreislauf nach der Ruhephase hochzufahren. Große Winterschläfer, etwa Bären, senken die Körpertemperatur nicht so stark ab wie etwa die Haselmaus, die sich bis auf minus zwei Grad herunterkühlen kann. Viele Fleisch- oder Insektenfresser sind Winterschläfer, was mit dem Nahrungsmangel im Winter zu erklären ist.

Die Studie zeigt auch, dass die letzten gemeinsamen Vorfahren heutiger Säugetiere wohl keine Winterruhe gehalten haben. Das widerspricht der These, dass die frühen Säuger das Massensterben nach dem Asteroideneinschlag vor 66 Millionen Jahren auch wegen dieser Fähigkeit überlebt hätten.

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