Cyber-Angriff in Hessen : Alsfeld bleibt ohne Datenverluste nach Hacker-Attacke
Nach dem Cyber-Angriff auf die Stadt Alsfeld hat die Kommune keine Datenverluste zu beklagen. „Alles, was wir sichern wollten, ist gesichert“, sagte Bürgermeister Stephan Paule (CDU) am Freitag. Unbekannte Täter hatten vor kurzem per Email gedroht, die Computer der Verwaltung zu verschlüsseln, wenn nicht auf noch nicht näher benannte Forderungen eingegangen werde.
Die Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) in Frankfurt ermittelt. Es gebe zum Fall noch keine neuen Informationen, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft. Auch Bürgermeister Paule machte keine Angaben zu Fragen, die die Ermittlungen betreffen. Es sei unklar, ob die Stadt gezielt ausgewählt oder zufällig ins Visier krimineller Hacker geraten sei.
Jeder Computer werde nun überprüft
Die Stadt Alsfeld hat die Server abgeschottet. Jeder Computer werde nun überprüft. Die Stadt hofft, in der nächsten Woche wieder schrittweise ans Netz gehen zu können. Die telefonische Erreichbarkeit der Verwaltung sei weiter sichergestellt. Auch die Internetseite ist online. Sie wird von einem Dienstleister betrieben.
Bürgermeister Paule kündigte an, die Sicherheitsvorkehrungen weiter zu erhöhen. Die aus zwei Mitarbeitern bestehende EDV-Abteilung habe Unterstützung von einer Fachfirma bekommen. Bereits nach jüngsten Cyber-Angriffen auf die Städte Frankfurt und Bad Homburg sei die Sicherheit als „allgemeine Vorsichtsmaßnahme“ verstärkt worden. „Ich denke, dass das ein Thema ist, das alle Verwaltungen und Unternehmen in der Zukunft noch stärker beschäftigen wird“, sagte der Rathaus-Chef zur abstrakten Gefahr von Cyber-Angriffen.
Die Verwaltungsmitarbeiter wurden in Alsfeld erneut sensibilisiert, auf verdächtige E-Mails zu achten und Vorsicht walten zu lassen. Vor wenigen Jahren sei die gesamte Server-Infrastruktur erneuert worden. Es sei ein System mit zwei voneinander getrennten Rechenzentren aufgebaut worden. „Das bietet keine 100-prozentige Sicherheit. Aber man hat so viele Backups, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, Datenverluste auszuschließen“, erklärte Paule.