Heimat der Bomberjacke : Erster Store von Alpha Industries in Europa eröffnet
Andere mögen den Kunden einen roten Teppich ausrollen, Alpha Industries hat den Boden am Store-Eingang hingegen leuchtend orangefarben markiert. Wer die amerikanischen Marke kennt, dem kommt auch der Farbton bekannt vor – vom Futter der MA-1, der klassischen Bomberjacke von Alpha Industries.
Der Bekleidungshersteller, der seinen Stammsitz in Virginia und seine Europazentrale in Neu-Isenburg hat, produziert die MA-1 seit 1963. Für das US-Militär designt, wurde die Jacke in den Siebzigerjahren von der New Yorker Discoszene entdeckt, wanderte von dort in diverse Jugendkulturen und schließlich in den Modemainstream ein.
Zuvor nur im allgemeinen Handel erhältlich, hat das Label nun in Frankfurt den ersten eigenen Store in Europa eröffnet. Der Laden an der Ecke von Berliner Straße und Neue Kräme, früher ein Ledergeschäft und kurzzeitig eine Bar, liegt gegenüber vom Carhartt-Store und nahe dem Skaterladen Railslide, also in passender Nachbarschaft. Das Interieur ist cool und clean, mit Beton- und Stahlelementen eingerichtet, wie es dem funktionellen, aber schicken Markencharakter entspricht.
Auch das orangefarbene Futter hat seinen Sinn
Auch das Bekleidungsangebot ist aufs Wesentliche reduziert: An einer Stange schimmern die Bomberjacken von silbern über grün und aubergine bis schwarz, auch der andere Alpha-Klassiker, die Feldjacke M-65, in Deutschland durch die Schimanski-Tatorte populär geworden, ist vertreten.
Außerdem gibt es Cargo- und Chinopants, Sweat- und T-Shirts, Hoodies und ein paar Accessoires wie Baseballcaps, Beanies, Gürtel und Bauchtaschen. Das alles ist bei sauberer Verarbeitung und robuster Qualität nicht teuer: Jacken und Mäntel kosten zwischen 100 und 300 Euro, Hosen unter 100 Euro, im derzeitigen Sale gibt es Rabatt.
Entscheidend für die Käufer dürften aber Design und Image sein. Die haben viel mit dem Ursprung im Militärischen zu tun. Die Bomberjacken sind oben weit und unten kurz geschnitten, damit sie im Cockpit bequem sitzen und keine Falten werfen, die Reißverschlüsse haben extrabreite Zipper, damit man sie mit Handschuhen gut greifen kann.
Und auch das orangefarbene Futter hat seinen Sinn: Abgestürzte Piloten sollten die MA-1 umdrehen können und dank ihres Signaltons weithin sichtbar sein. Man kann diese Reminiszenzen etwas martialisch finden – die Fans lieben Alpha Industries eben deshalb: weil die Kleidungsklassiker eine Geschichte haben.