Eintracht Frankfurt :
Frankfurter Versuchskaninchen

Von Ralf Weitbrecht, Michael Wittershagen
Lesezeit: 3 Min.
Veh nennt den vorgezogenen Auftakt „eine Schwachsinnsregelung”.
In der Zweiten Fußball-Bundesliga beginnt mit dem frühen Saisonstart bald eine neue Zeitrechnung. Bei der Eintracht und dem FSV ist der Ärger über das „Pilotprojekt“ groß.
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Hans-Jürgen Boysen ist schlecht gelaunt. Vier Wochen Regeneration, vier Wochen Vorbereitung auf die neue Saison – das ist nicht unbedingt der zeitliche Rahmen, den sich der Trainer des FSV Frankfurt wünscht. „Das Schlimme ist doch, dass man zu wenig Rücksicht nimmt“, sagt der Vierundfünfzigjährige. „Am Ende geht es vor allem um die Gesundheit der Spieler.“ Und genau die bereitet ihm Sorgen. Dieses Argument hatte auch Bernd Reisig im Kopf, als er im Oktober des vergangenen Jahres gegen den Antrag stimmte, dass die zweite Liga eher als die Fußball-Bundesliga starten sollte. „Ich habe das für völligen Quatsch gehalten und gesagt, dass wir einen großen Fehler machen. Der ehemalige Geschäftsführer des FSV war der einzige, der dies so sah, alle anderen Vereinsvertreter waren durchaus angetan von dieser Idee. Der Idee, dass das Unterhaus für drei Wochen aus dem großen Schatten von Bayern München, Borussia Dortmund oder Schalke 04 heraustreten könne. Inzwischen regt sich auch an anderen Standorten der Widerstand. Sogar Heribert Bruchhagen, der Vorstandsvorsitzende der Eintracht, steht – anders als am Tag der Entscheidung – auf der Seite der Gegner: „Ich wusste ja nicht, dass wir selbst davon betroffen sein werden“, sagt er.

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