Arbeitsmarkt :
Neue Rechnung

Sven Astheimer
Ein Kommentar von Sven Astheimer
Lesezeit: 1 Min.
Die Zahl der Arbeitslosen ist im Februar wieder über die 3,5-Millionen-Marke gestiegen. Ohne den Einsatz der Kurzarbeit wären die Daten noch deutlich schlechter ausgefallen. Noch rechnet es sich, auf Arbeitszeitverkürzung statt auf Massenentlassungen zu setzen.
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Die Arbeitsmarktdaten vom Februar zeigen zweierlei: Zum einen, dass die Arbeitslosenzahl wohl deutlich höher ausgefallen wäre ohne den Einsatz der Kurzarbeit. Noch erinnern sich viele Personalentscheider daran, wie mühsam und teuer es bis vor kurzem war, gutes Personal zu bekommen - und was es kosten mag, solche Mitarbeiter im nächsten Aufschwung wieder zu holen. Deshalb rechnet es sich noch, auf Arbeitszeitverkürzung statt auf Massenentlassungen zu setzen.

Am saisonbereinigten Zuwachs, das ist die zweite Erkenntnis, lässt sich aber auch ablesen, dass einige Unternehmen auf die Unterbeschäftigung schon mit Personalabbau geantwortet haben. Denn sie können zwar durch Kurzarbeit ihre Lohnkosten senken. Von Mieten für leere Fabrikhallen, Leasingraten für nicht ausgelastete Maschinenparks und weiteren Fixkosten sind sie jedoch nicht befreit. Je länger die Konjunktur darniederliegt, desto schwerer hängt ihnen dieser Mühlstein um den Hals.

Besteht bis spätestens zum Herbst keine Aussicht auf Besserung, werden wohl vielerorts die Kosten-Nutzen-Rechnungen neu aufgemacht. Auf Dauer lässt sich die betriebswirtschaftliche Logik von der Arbeitsmarktpolitik nicht außer Kraft setzen.

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