Druck in Britannien :
Aldi und Lidl brocken Tesco Milliardenverlust ein

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Filiale der britischen Supermarktkette Tesco in London

Die deutschen Discounter Aldi und Lidl haben in Großbritannien einen Preiskrieg entfacht. Der britischen Supermarktkette Tesco macht das schwer zu schaffen: Sie verbucht den größten Verlust ihrer Firmengeschichte.

Der Preiskampf mit Aldi und Lidl hat dem größten britischen Einzelhändler Tesco den höchsten Verlust in seiner 96-jährigen Firmengeschichte eingebrockt. Das Unternehmen musste im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Nettoverlust von umgerechnet 5,77 Milliarden Pfund (8,02 Milliarden Euro) verbuchen. Der Fehlebtrag ist einer der höchsten Verluste, die ein britisches Unternehmen jemals verbucht hat.

Tesco leidet unter einem Kundenschwund, weil viele Briten immer häufiger bei den deutschen Discountern Aldi und Lidl einkaufen. Ende Januar erst hatte der neue Tesco-Chef Dave Lewis angekündigt, 43 unrentable Filialen zu schließen und damit 2000 Stellen zu streichen. Im Februar berichtete der Sunday Telegraph, bis zu 6000 Jobs könnten künftig noch in den Zentralen und den zu schließenden Läden wegfallen. Lidl und Aldi haben derweil in Großbritannien regelrechte Fan-Clubs, die auch Fan-Videos auf Youtube veröffentlichen.

„Das war ein sehr schweres Jahr für Tesco“, erklärte Unternehmenschef Dave Lewis. Eine Trendwende sieht der im September angetretene Manager nicht: „Der Markt bleibt schwierig und wir erwarten in den kommenden Monaten keine Besserung.“ Tesco musste allein auf Immobilien 4,7 Milliarden Pfund abschreiben. Insgesamt wurde der Firmenwert um mehr als 7 Milliarden Pfund korrigiert. Teilweise konnten geplante oder schon begonnene Neubauten von Läden nicht realisiert werden.

In Großbritannien tobt - entfacht von Aldi und Lidl - seit Jahren ein heftiger Preiskampf im Lebensmittel-Einzelhandel. Die deutschen Discounter wachsen dort rasant. Und neben der Billigkonkurrenz der deutschen Discounter boomt auch der Onlinehandel. Zudem punkten Biomärkte bei den Kunden. Auch Konkurrenten von Tesco hatten deswegen schon Abschreibungen auf den Wert ihrer Läden vorgenommen.

Die Misere bei Tesco geht aber auch über die scharfe Konkurrenz hinaus: Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen neben schrumpfenden Verkäufen auch unter einem Buchhaltungsskandal zu leiden. Zudem hat Tesco einen Wechsel an der Führungsspitze hinter sich. Mittlerweile nagen die Probleme an der finanziellen Substanz. Die Nettofinanzschulden stiegen im vergangenen Geschäftsjahr um 1,9 Milliarden auf 8,5 Milliarden Pfund. Dazu kommen noch milliardenschwere Verpflichtungen für Pensionszahlungen.

Am Markt hatten viele Experten die Milliardenabschreibungen und das Zahlendebakel schon vorausgesehen.  Seit Jahresbeginn hat das Papier mehr als ein Viertel zugelegt. Von den Kursniveaus der vergangenen Jahre vor dem Absturz sind die Anteile aber noch weit entfernt.

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