FAZ+Aurubis-Aufsichtsratschef :
„Es geht um mafiöse Strukturen“

Von Susanne Preuß, Hamburg
Lesezeit: 5 Min.
Brennpunkt Aurubis: Nicht nur beim Gießen der Kupferanoden geht es derzeit heiß zu.
Ein Drittel des Gewinns ist bei Aurubis in die Hände von Kriminellen geraten. Aufsichtsratschef Vahrenholt hat durchgegriffen und sagt im Interview, was er sich nun erhofft.
Merken
Herr Vahrenholt, Diebstähle und Betrug im großen Stil haben Aurubis in die Schlagzeilen gebracht. Denken Sie, dass es in anderen Unternehmen ähnlich kriminell zugeht, ohne dass es öffentlich wird?

Das ist nicht auszuschließen. Es geht um eine neue Art von Kriminalität. Bandenkriminalität. Mafiöse Strukturen. Uns wurden beispielsweise Katalysatoren geliefert, deren Metallgehalte wurden anschließend in unserer Probenahme manipuliert. Letztlich haben wir dann zu viel bezahlt. Das konnte nur funktionieren, weil es in unserem Unternehmen quasi „Schläfer“ gab, die diese organisierte Kriminalität unterstützt haben. Und dann gab es ja noch Mitarbeiter, die Edelmetalle in Form von Zwischenprodukten aus dem Unternehmen geschleust haben. Dahinter stand eine türkische Bande, die ihren verlängerten Arm in unserem Unternehmen hatte. Jetzt ist ein Drittel unseres Ertrages weg. Jeder Unternehmenschef ist gut beraten, diese Lektion, die der Aurubis erteilt wurde, ernst zu nehmen.

Zugang zu allen FAZ+ Beiträgen
12,80 € jetzt nur 0,99 €

Jetzt Zugang 12,80 € für nur 0,99 € abonnieren?

  • Mit einem Klick online kündbar
  翻译: