Gorillas in Schwierigkeiten : Geht es nun allen Lieferdiensten an den Kragen?
Gorillas hat Probleme – kommen nun alle Lieferdienste in Schwierigkeiten? So nachvollziehbar diese Frage ist, so differenziert muss man sie beantworten. Einerseits lautet die Antwort ja: Im Umfeld steigender Zinsen und schwieriger Konjunktur kann es sich kein Unternehmen, auch kein noch so innovatives Start-up, mehr leisten, dauerhaft Verluste zu schreiben. Da bislang auf der ganzen Welt noch kein Lieferdienst Gewinne erwirtschaftet, geht es folglich allen an den Kragen: Dienste werden aufgeben müssen oder aufgekauft werden, auch jetzt passiert das schon. Andererseits ist die Antwort aber auch nein, denn Gorillas ist durchaus ein spezieller Fall. Gründer Kagan Sümer gebührt Respekt dafür, dass er das höchst innovative Geschäftsmodell der Zehn-Minuten-Lieferung nach Deutschland gebracht und hier zum Fliegen bekommen hat. Doch andererseits beschreiben Branchenkenner seine Geschäftspolitik auch als „mit der Brechstange“. Sümer wollte immer nach ganz oben, koste es, was es wolle. Deshalb expandierte er mit Gorillas in Windeseile in neun Länder, statt sich, wie Mitbewerber, langsam und stetig auf Kernmärkte zu konzentrieren. Das fällt ihm jetzt auf die Füße. Über sein Schicksal entscheiden nun seine Investoren.
Zugang zu allen FAZ+ Beiträgen
12,80 €
jetzt nur 0,99 €
Jetzt Zugang 12,80 € für nur 0,99 € abonnieren?
- Mit einem Klick online kündbar