Mobilfunk : Wo bleibt das vierte Netz?
Als 1&1 2019 antrat, um Frequenzen für ein viertes deutsches Mobilfunknetz zu ersteigern, gab es viel Zuspruch für den Angriff auf die Platzhirsche. Mehr Wettbewerb, größere Auswahl, vielleicht sogar günstigere Preise – mit dem Unternehmen verknüpften sich einige Hoffnungen.
Leider ist davon bisher nichts in Erfüllung gegangen. Die mit den Frequenzrechten verbundenen, aber nicht übermäßig anspruchsvollen Ausbaupflichten hat 1&1 allesamt nicht eingehalten. Erste Basisstationen werden wohl erst im Sommer in Betrieb gehen – dabei sollten bis zum Jahreswechsel eigentlich mindestens 1000 Masten stehen und funken.
Viel versprochen, wenig gehalten. Die Glaubwürdigkeit hat einige Kratzer davongetragen. Schon im Januar, wenn die Netzagentur Zwischenbilanz zieht, drohen Sanktionen. Bei der Vorbereitung der nächsten Frequenzvergabe scheint die Regulierungsbehörde noch darauf zu vertrauen, dass 1&1 in die Puschen kommt.
Aber das Murren wird lauter. Bei 1&1 dürfen nicht noch mehr wertvolle Frequenzen brachliegen, die anderswo für eine bessere Mobilfunkversorgung genutzt werden könnten.