Werbe- und Medienkonzern : Ströer liebäugelt mit Radikalverkauf

Das Unternehmen macht eine 180-Grad-Wende. Statt Randgeschäfte will es nun möglicherweise das Kerngeschäft verkaufen. Zwei angelsächsische Fusionsberater stehen nach F.A.Z.-Informationen bereit.
Fast jeder, der in einer Großstadt mal U-Bahn fährt, kennt sie: Die großen „Infoscreens“ des Außenwerbevermarkters Ströer , die den Wartenden die Zeit vertreiben: mit News-Schnipseln des Nachrichtenportals T-Online (das Ströer selbst gehört), mit dem örtlichen Wetterbericht und vor allem mit jeder Menge Werbung. Jetzt macht die im M-Dax notierte Kölner Werbefirma selbst Schlagzeilen: Ströer könnte sein komplettes Kerngeschäft verkaufen. Darunter fallen die Außenwerbung, also etwa die Großbildschirme in Bahnhöfen und weitere Werbeflächen, sowie die digitalen Medien, wie etwa T-Online und die Callcenter-Aktivitäten. Dafür hat er nach Informationen der F.A.Z. schon angelsächsische Fusionsberater mandatiert: Zwei unabhängige Quellen in der Finanzbranche nannten J.P. Morgan und PJT auf Seite des Unternehmens beziehungsweise der beiden größten Aktionäre. J.P. Morgan lehnte eine Stellungnahme ab, PJT war nicht erreichbar.