Vorschriften für Tankstellen : Mehr Regeln treiben die Spritpreise nach oben

Das Kartellamt regt an, die Preise an den Zapfsäulen stärker zu regulieren. Österreich und Luxemburg greifen bereits in den Markt ein - doch Wettbewerbsökonomen stellen ihren Modellen ein schlechtes Zeugnis aus. Eine andere Variante schneidet hingegen besser ab.
Regulierungen des Tankstellenmarktes nach österreichischem oder luxemburgischem Vorbild sind nicht geeignet, um die Benzinpreise dauerhaft zu senken. Zu diesem Ergebnis kommt Justus Haucap, Wettbewerbsforscher und Vorsitzender der Monopolkommission, in einer aktuellen Studie. „Die Ergebnisse legen nah, dass die Eingriffe sowohl die Preise als auch die Profite der Konzerne steigern“, sagt Haucap. Die Kunden würden demnach mehr statt weniger zahlen.
Das Bundeskartellamt hatte im vergangenen Jahr in einer Sektoruntersuchung dazu angeregt, über striktere Eingriffe in den stark konzentrierten Markt nachzudenken. Die anhaltend hohen Preise an den Zapfsäulen hatten diesen Ruf zuletzt lauter werden lassen. Als Vorbild könnte Österreich dienen: Dort dürfen Tankstellen seit vergangenem Jahr die Preise nur noch ein Mal pro Tag erhöhen, sie aber beliebig oft senken. Wissenschaftliche Belege dafür, dass diese Regelung tatsächlich zu niedrigeren Preisen führen, sind bislang jedoch Mangelware.