Lage der Universitäten :
Vorwärts zu Humboldt

Von Markus Steinmayr
Lesezeit: 5 Min.
Seit 200 Jahren das ideelle Rückgrat der deutschen Universität: Wilhelm von Humboldt
Peter-André Alt zeichnet in einem neuen Buch ein präzises Bild der deutschen Hochschulen. Die Humboldtsche Bildungsidee ist für ihn auch in der Bologna-Universität noch lebendig.

An Schriften über die Universität herrscht auf dem Büchermarkt wahrlich kein Mangel. Die Universität erscheint darin als Ort, an dem sich Modernisierungsprozesse wie Ökonomisierung, Bürokratisierung und Entsubjektivierung von Erfahrungs- und Lernprozessen ablesen lassen. Oft wird in diesen Schriften ein kulturkritischer Ton angeschlagen. Ein beliebter Topos ist die Diskrepanz zwischen der wahren Idee der Universität, die entweder in der Vergangenheit oder in der Zukunft angesiedelt wird, und ihrer momentanen Gestalt, die als Verblassen oder Veränderungsresistenz gegenüber dieser ursprünglichen oder zukünftigen Idee gedeutet wird. Mit Koselleck gesprochen: Der Er­fahrungsraum, der die Universität einmal gewesen ist, garantiert nicht die Kontinuität dieser Erfahrung in der Zeit.

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