FAZ+Englisches Königtum :
Die Krone kommt ins Rutschen

Lesezeit: 5 Min.
Am 12. Mai 1937 wurde Georg VI. gekrönt. Nach der Salbung und vor der Inthronisierung sprach der Erzbischof von Canterbury den Segen über ihn.
Erst wurde den englischen Königen das Schwert weggenommen, dann wieder ausgehändigt. Da waren sie aber schon machtlos: Wie die Erzbischöfe von Canterbury und ihre Berater mit der Zeit den Ritus der Krönung veränderten.
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Einer der Platzanweiser bei der Krönung Elisabeths II. am 2. Juni 1953 war der Sohn des Premierministers, Randolph Churchill. Für die auf ein paar Stunden befristete Stelle eines Hofbeamten mit dem Abzeichen eines goldenen Stabes hatte sich der frühere Unterhausabgeordnete, der später als offizieller Au­tor der ersten beiden Bände der offiziellen Biographie seines Vaters firmierte, auch dadurch qua­lifiziert, dass er recht­zeitig ein Buch namens „The Story of the Coronation“ veröffentlicht hatte. Obwohl ihm als Urenkel eines Herzogs die Augenzeugenschaft bei feierlichen Staatsgeschäften in die Wiege gelegt war, hat Churchills 152 Seiten lange Studie Zü­ge einer Ge­schichtsschreibung vom Hö­rensagen. Er führt Percy Ernst Schramm, den er als Verfasser des am höchsten angesehenen Vorgängerwerks rühmt, der „Geschichte des englischen Königtums im Lichte der Krönung“, die 1937 pünktlich zum Weiheakt von Elisabeths Vater Georg VI. in deutscher und englischer Ausgabe er­schienen war, als Professor der „University of Gottenburg“ ein.

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