Hagens dementiert "Millionengeschäft"
F.A.Z. FRANKFURT, 29. Februar. Der Plastinator Gunther von Hagens hat neue Vorwürfe über ein "Millionengeschäft" mit menschlichen Präparaten zurückgewiesen. In einer Erklärung teilte Hagens am Sonntag mit, da man seine Ausstellung "Körperwelten" bisher nicht mit der "Leugnung der Wissenschaftlichkeit" verhindern konnte, bediene man sich des Vorwurfs der "Geschäftemacherei". Seine Gewinne seien jedoch ordnungsgemäß versteuert und für wissenschaftliche Einrichtungen sowie zum Aufbau der Unternehmen verwendet worden. Der "Spiegel" hatte berichtet, die Universität Heidelberg, der Hagens bis 1996 als wissenschaftlicher Mitarbeiter angehörte, habe vor Jahren Leichen aus Moskau akquiriert. Der Eingang der Leichen sei nicht registriert worden. Hagens' früherer Vorgesetzter, der Heidelberger Anatomie-Professor Wilhelm Kriz, bestätigte Körpertransporte aus Rußland. Beim Handel mit plastinierten Leichenteilen seien "zwei bis drei Millionen Mark" aus dem Verkauf menschlicher Präparate an andere medizinische Institute auf ein Drittmittelkonto der Universität geflossen.