Psychiater übt Kritik : Zwischen Therapeut und Patient gibt es immer ein Machtgefälle
Lea De Gregorio hat ein wütendes Buch geschrieben („Unter Verrückten sagt man du – Eine dringend notwendige Psychiatrie- und Gesellschaftskritik“, Suhrkamp Verlag). Sie ist wütend auf eine Gesellschaft, in der psychisch Erkrankte stigmatisiert und ausgegrenzt werden, in der Menschen aufgrund einer psychiatrischen Diagnose nicht für voll genommen und in allem, was sie tun, halb mitleidig, halb misstrauisch beäugt werden. Sie ist wütend auf die Psychiatrie, weil sie Menschen mit psychischen Erkrankungen bevormundet, ihnen Diagnosen gibt, die wie ein Stempel ein Leben lang an ihnen haften bleiben, und Betroffene manchmal sogar einsperrt oder ihnen gegen ihren Willen Medikamente verabreicht. De Gregorio weiß, wovon sie spricht, denn sie ist einer von diesen Menschen.
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