Christoph Hein wird achtzig : Verlusterfahrung als Gewinn

Er ist der letzte prominente Schriftsteller der DDR und längst ein gesamtdeutsches Phänomen: Zum achtzigsten Geburtstag des Schriftstellers Christoph Hein.
„Als wolle er eine verlorene Zeit wiedergewinnen.“ So endet „Landnahme“, ein 2004 erschienener Roman von Christoph Hein. Er erzählt vom Schicksal der Vertriebenen in der DDR – „Umsiedler“ nannte man sie dort beschönigend –, wie Hein es selbst erlebt hat als Kind einer schlesischen Familie. Allerdings ist Bernhard Haber, der Protagonist von „Landnahme“, ein paar entscheidende Jahre älter als der 1944, im Jahr vor der Vertreibung, geborene Hein, und da Haber auch länger in der Heimat bleiben konnte, ist seine Erfahrung des Verlustes umfassender.