Kafka in Jerusalem :
Heimkehr in ein Land, von dem er träumte

Von Quynh Tran
Lesezeit: 5 Min.
Er rettete einen Koffer mit Schriften Kafkas nach Palästina: Max Brod, hier in einer auf 1915 datierten Porträtaufnahme.
Die Israelische Nationalbibliothek zeigt die letzte der drei großen Ausstellungen zum hundertsten Todestag Franz Kafkas. In ihr steht die Beziehung des Schriftstellers zu Judentum und Heiligem Land im Mittelpunkt.
Merken
Zur App

Ins Heilige Land hat Franz Kafka es zu Lebzeiten nie geschafft. Sein engster Freund Max Brod widersetzte sich nach Kafkas Tod im Jahr 1924 nicht nur dessen Willen, die hinterlassenen Schriften zu verbrennen, er wurde zum größten, bisweilen auch umstrittenen Fürsprecher und Interpreten des Schriftstellers. In einer ­literarischen Reinkarnation in seinem eigenen Roman „Zauberreich der Liebe“ machte Brod Kafka posthum zum Zionisten. 1939 rettete er schließlich bei seiner Flucht mit dem letzten Zug aus Prag vor Einmarsch der Nationalsozialisten einen Koffer mit Schriften des Freundes nach Tel Aviv. So wurde Kafka doch noch nach Palästina gebracht, vor Gründung des jüdischen Staates.

Ohne Abo weiterlesen
Dies ist kein Abo. Ihre Registrierung ist komplett kostenlos, ohne versteckte Kosten.
Oder 3 Monate für 1 € pro Monat Zugang zu allen FAZ+ Beiträgen erhalten und immer aktuell informiert bleiben.
  翻译: