Solidarität mit Salman Rushdie : Vom Blutzoll einer Fatwa

Gelungene erste öffentliche Veranstaltung: PEN Berlin lässt im Berliner Ensemble zwölf seiner Gründungsmitglieder zur Feier von Salman Rushdie und der Meinungsfreiheit lesen.
Gut, mit dem Singen hapert es etwas, wie man hören konnte, als Thea Dorn die Anfangsseiten der „Satanischen Verse“ vortrug, auf denen mehrfach gesungen wird. Aber das ist ja keine Hauptaufgabe der Mitglieder des neuen PEN Berlin. Der hat sich gegründet, um im Einsatz für Autoren und Meinungsfreiheit alles besser zu machen als das etablierte PEN-Zentrum Deutschland. Und im ersten direkten Vergleich hat PEN Berlin es nun auch wirklich besser gemacht: Während das PEN-Zentrum den in der vorvergangenen Woche bei einem Attentat nur knapp mit dem Leben davongekommenen Salman Rushdie zu seinem Ehrenmitglied ernannte – business as usual bei bereits mehr als hundert Vorgängern –, organisierte PEN Berlin binnen einer Woche eine Solidaritätsveranstaltung im Berliner Ensemble, bei der am Sonntagabend zwölf Gründungsmitglieder Texte von Rushdie vorlasen. Zugleich war das die erste öffentliche Veranstaltung des neuen PEN.