Enttarnung eines Pseudonyms : Wer ist Arthur Isarin?

Sein Roman „Blasse Helden“ über das Moskau der neunziger Jahre machte uns das Russland von heute begreiflich. Nun zeigt sich der unbekannte Autor aus einer bekannten deutschen Schriftstellerfamilie. Eine Begegnung.
Im Frühjahr erschien im Knaus-Verlag ein Roman, mit dem niemand gerechnet und den ein völlig unbekannter Autor geschrieben hatte. Es war ein Buch, das aus der Perspektive eines Deutschen vom Trauma und Exzess der neunziger Jahre in Moskau erzählte: von der Geburt der Neuen Russen, von irrwitziger Korruption, radikaler Privatisierung und zugleich furchtbarem Elend. Eine Erzählung, die nachvollziehbar machte, wie das System Wladimir Putins überhaupt möglich wurde, indem es die Jahre davor in den Blick nahm. Vor allem aber war es aus der Perspektive eines Insiders geschrieben, von jemandem, der – obwohl er von außen kam – Zugang zu den Kreisen der Geschäftemacher hatte, zu dekadenten Partys, und der als Rohstoffhändler in diese Geschäfte auch involviert war.