FAZ+Hofmannsthals Blick auf Kunst :
Ich habe nichts vernachlässigt

Von Mathias Mayer
Lesezeit: 6 Min.
Hochsensible nervöse Aufmerksamkeit: Hugo von Hofmannsthal an seinem Schreibtisch.
Hugo von Hofmannsthal als Avantgardist der Wahrnehmung: Wie der österreichische Schriftsteller auf die Werke anderer Künstler schaute – und was er davon nutzte.
Merken
Zur App

Ganz ans Ende seiner wohlkomponierten Aphorismensammlung, die den von Goethe entlehnten Titel „Buch der Freunde“ bekam, stellte Hugo von Hofmannsthal ein Wort des französischen Malers Nicolas Poussin, mit dem er sich intensiver befasst hatte. Es ist ein „Endpunkt“ in mehrfachem Sinn, denn Hofmannsthal war sich des extremen Anspruchs bewusst, der darin zum Ausdruck kommt: „Je n’ai rien négligé.“ In einem der Fragmente seines Romans „Andreas“ schreibt der österreichische Schriftsteller dazu: „Jenes Wort: ich habe nichts vernach­lässigt wer darf es von sich mit gutem Gewissen sagen.“ Gefunden hatte er dieses bonmot am Ende von Otto Grautoffs Einleitung zu dessen zweibändiger Poussin-Monographie, die Hofmannsthal im Jahr 1916 gelesen hatte.

Zugang zu allen FAZ+ Beiträgen
12,80 € jetzt nur 0,99 €

Jetzt Zugang 12,80 € für nur 0,99 € abonnieren?

  • Mit einem Klick online kündbar
  翻译: