Nobelpreis für Jon Fosse : Die Heimkehr ins Dunkle
Ihm ist das Schreiben Therapie, dem Publikum sind seine Bücher und Stücke schwarze Lust und Last: Der norwegische Schriftsteller Jon Fosse erhält den Nobelpreis für Literatur.
Wüsste man nicht um die gänzliche Unzugänglichkeit der Schwedischen Akademie für Ironie, dann müsste man ihre Begründung für die Vergabe des diesjährigen Literaturnobelpreises an Jon Fosse für ebendies halten: ironisch. Nicht weil die Entscheidung selbst so gemeint gewesen sein könnte, sondern weil Fosse von den Akademikern bescheinigt wird, „dem Unsagbaren eine Stimme zu geben“. Das ist eine Floskel aus der untersten Schublade ästhetischer Legitimation, von der man dachte, dass sie längst selbst einem gnädigen Schweigegebot unterworfen wäre. Aber dafür kann ja Jon Fosse nichts.
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