Siegfried Unseld : Der Verkäufer des Regenbogens
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Es gehört sicherlich nicht zum Alltag eines Lektors, Briefe wie den Martin Walsers zu erhalten, in dem der Autor zu einer heiklen Passage seines im Erscheinen begriffenen Romans „Ehen in Philippsburg“ Stellung nahm. Walser teilt dem „Lieben Unseld“ mit, er habe sich dem Verlagsleiter Peter Suhrkamp gegenüber nach langer Überlegung bereit erklärt, einen Teil des Manuskriptes zu streichen. „Mir ist schlecht“, schreibt er weiter, „ich habe das Gefühl als hätte ich onaniert. Oder so, als hätte ich eine lebensgefährliche Gebirgstour unternommen, weil in einer Felswand eine helle Stelle mich angelockt hätte, ein Mensch vielleicht, den man retten müßte“, was sich dann als Irrtum herausgestellt hätte.
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