Rezension: Sachbuch : Weißt du, wer gestorben ist? Das rätst du nie!
Nach der Lektüre von Carl Schmitts Jugendbriefen gilt es die schwarze Legende zu begraben
Bekannter als Carl Schmitt selbst ist nur der Hinweis auf die Flut ihm gewidmeter Sekundärliteratur. Mit ihrer Vermehrung ist zugleich ihre Einseitigkeit sichtbarer geworden. Sie hat sich vor allem der begrifflichen Feinunterscheidung gewidmet und ist mit der philologischen Pinzette - zwischen "Katechon" und "Nomos" - tief in alteuropäisches Wissen eingedrungen. Spät hat man bemerkt, daß dieser Arbeit am Begriff keine an Schmitts Biographie entsprach. Entscheidende Lebensabschnitte sind noch immer unerschlossen. Das Werk von Paul Noack aus dem Jahr 1993 begnügt sich mit einem ersten Überblick, dringt aber nicht zu einem begründeten Urteil vor. Piet Tommissen, der wohl beste Kenner der Schmittschen Vita, stellt seit Jahrzehnten kleinteiliges Material für eine Biographie bereit, enthält sich aber selbst einer Verknüpfung.