Briefausgabe : Was zu tun ist und warum

Sie wollten zusammen ein Buch machen, „das fliegen kann“. Der Briefwechsel zwischen Ingeborg Bachmann und Hans Magnus Enzensberger erzählt von einer engen Beziehung. Und doch blieb zwischen ihnen immer ein Rest von Distanz.
Wenn man heute ihre Briefe liest, nach fünfzig, sechzig Jahren, fragt man sich, warum sie kein Paar geworden sind. So vieles an ihnen passte zusammen, die Herkunft (Bayern und Kärnten), die Jugend im Krieg, das Studium (Germanistik und Philosophie), die Lyrik, der Ruhm in den fünfziger Jahren. Zwei Goldkinder der deutschsprachigen Literatur. Man sieht das „Spiegel“-Titelbild vor sich. Aber das sind nachträgliche Projektionen, Gedankenspiele. Sie haben mit den realen Personen nichts zu tun. Wenn da nicht diese paar Sätze wären, zwischendrin, wie geflüstert: „seit deiner abreise steht die luft still“. Oder eine Anrede, atemlos, in einem Wort: „meineingeborg“.