Weimarer Republik : Ein Trauerspiel aus längst noch nicht vergangenen Tagen
Über die Weimarer Republik und ihr bitteres Ende hat es in den vergangenen zwanzig Jahren keine wesentlichen Erkenntnisse gegeben, die über die klassischen Studien von Karl Dietrich Bracher, Hagen Schulze und Heinrich August Winkler hinausgehen. Dennoch erscheinen jetzt vermehrt aktuelle Publikationen zum Thema. Der Grund liegt auf der Hand: Die zweite deutsche Demokratie, 1949 begründet und 1990 auf Ostdeutschland erweitert, zeigt vielerlei Krisensymptome, der historische Vergleich mit Weimar drängt sich auf. Zugleich bringt der Blick von heute auf das Geschehen der Zwanziger- und frühen Dreißigerjahre immer neue Facetten zum Vorschein, zumal solche, die auf die Ursachen des Untergangs hindeuten. Unter dem Lichtstrahl der Gegenwart leuchtet die Vergangenheit auf eine Weise auf, die vor dreißig oder vierzig Jahren schwerlich denkbar gewesen wäre.
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