FAZ+John Giornos Memoiren :
Schwulsein war der Kuss des Todes

Von Katharina Rudolph
Lesezeit: 4 Min.
Bei Anruf Kunst: John Giorno arbeitet in seinem Büro an dem Projekt „Dial-a-Poem“, aufgenommen 1969
Aufmerksamer Beobachter des Zeitgeschehens und ideale Muse: Der 2019 verstorbene Dichter John Giorno erzählt in seinen Memoiren vom homosexuellen Leben und der Kulturszene im New York der Sechziger- bis Achtzigerjahre.
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Im Winter 1968/69 liefen in einem Büro der Architectural League of New York die Telefonleitungen heiß. Der Dichter John Giorno, damals Anfang dreißig, hatte ein bahnbrechendes Projekt auf die Beine gestellt. Mit Unterstützung der League, die innovative Kunst förderte, hatte er mehrere Telefone in das Büro gestellt, die jeweils mit einem Anrufbeantworter verbunden und alle unter derselben örtlichen Rufnummer zu erreichen waren. Wer die Nummer wählte, hörte einen von mehreren kurzen Texten, verfasst und gelesen von Literaten und Künstlern.

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