Immer mehr Verspätung : Höchste Eisenbahn

Heute in geänderter Wagenreihung: Die Deutsche Bahn ist auch deshalb so marode, weil sie von der Politik seit Jahrzehnten systematisch im Stich gelassen wird. Wie das kam und wohin das führt, zeigt Johann-Günther König.
Sind wir nicht ein Volk von Bahnfahrern? Wenn’s so wäre, hätte dieses Buch nicht geschrieben werden müssen, das sich in zweifach irreführender Weise als „kulturgeschichtliche Reise“ im Untertitel und mit einem historischen Foto vom Münchner Hauptbahnhof in einem mittlerweile in die Jahre gekommenen Genre verortet. Eine Kulturgeschichte des Bahnfahrens, das ist „Pünktlich wie die deutsche Bahn?“ auch. Mit allem, was dazugehört an Nostalgie, Wirtschaftsgeschichte, Rückblicken auf die Anfänge einer der bislang größten Erfindungen der Menschheit, mit vielen langen und teilweise putzigen Zitaten von Autoren wie Hermann Hesse, Thomas Mann, Joseph Roth, Walter Benjamin, Fritz Mauthner bis hin zu Ronja von Rönne. Mit Abstechern auch in die deutsche Kleinstaaterei, in die Geschichte von Holzklasse und Schlafwagen, in den Kampf um Tarife und die Schicksale von Gleisbauern.