Großfeuer in Kalifornien :
Waldbrände bedrohen Villa Aurora und Thomas-Mann-Haus

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1943 von Lion Feuchtwanger im Exil erworben, heute ein Refugium für Stipendiaten: Die Villa Aurora in Pacific Palisades
Die verheerenden Brände um Los Angeles bedrohen auch Kultureinrichtungen wie die Getty-Villa, die Villa Aurora und das Thomas-Mann-Haus in Pacific Palisades. Kulturstaatsministerin Roth zeigt sich besorgt.
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Zehntausende Menschen sind bereits auf der Flucht, viele verletzt. Die am Dienstag entfachten verheerenden Brände im Großraum Los Angeles, deren Ausmaß zunehmend unüberschaubarer wird, bedrohen jetzt auch bedeutende kulturelle Einrichtungen.

Die Getty-Villa, einer der beiden Standorte des Getty-Museums mit einer Antikensammlung von über 44.000 Objekten, ist laut Medienberichten und von Zeitungen veröffentlichten Feuer-Karten von den Flammen eingekreist. Am Dienstagabend (amerikanische Ortszeit) hatte die Präsidentin des Getty Trust, Katherine Fleming, erklärt, dass Personal und Sammlung in Sicherheit seien. Dies verdanke sich den Anstrengungen der vergangenen Jahre, die Vegetation rund um die Getty Villa, einen Nachbau der Villa dei Papiri in italienischen Herculaneum, so zu roden, dass das Feuer nicht auf das Gelände überspringen kann. Dies berichten der englische „Guardian“ und die „Los Angeles Times“.

Pacific Palisades ist besonders stark betroffen

Schlimmer steht es womöglich um eine deutsche Kultureinrichtung im Ausland, die Villa Aurora. Der vor den Nationalsozialisten geflohene deutsche Schriftsteller Lion Feuchtwanger hatte sie im Jahr 1943 gekauft, nach seinem Tod kam sie in den Besitz der University of Southern California. Heute beherbergt die Villa ebenso wie das ehemalige Wohnhaus von Thomas Mann am San Remo Drive Stipendiaten aus Deutschland und wird von der Bundesregierung gefördert.

Beide Gebäude liegen im Stadtteil Pacific Palisades, der von den Feuern besonders stark betroffen ist. Laut einer Mitteilung des Villa Aurora & Thomas Mann House e. V. sind sämtliche Stipendiaten und Mitarbeiter in Sicherheit. In der Nachricht heißt es aber auch, dass man Genaueres über die Brandfolgen für beide Häuser erst in den kommenden Tagen sagen könne. Die Situation nahe der Villa Aurora sei besonders ernst – dort sei mit dem Schlimmsten zu rechnen.

Kulturstaatsministerin Claudia Roth hat sich angesichts der Brände in Los Angeles tief besorgt gezeigt. Die Grünen-Politikerin erwähnte in diesem Zusammenhang das Thomas-Mann-Haus und die Villa Aurora, wie die Deutsche Presseagentur berichtet. „Eine Zerstörung dieser bedeutenden Kulturstätten wäre eine kulturelle Katastrophe. Sie sind Symbole des Exils und der Freiheit der Kunst“, sagte Roth. Sie hoffe, dass die beiden wichtigen Kulturinstitutionen erhalten bleiben und ihre Arbeit fortsetzen können.

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